Sternstunden: Oberiflingen schafft das Fußballwunder

SternstundenPünktlich zu Weihnachten möchten wir ein Blick in unser Vereinsarchiv werfen und eine Sternstunde beleuchten, die jedem der dabei war, sicherlich heute noch in Erinnerung ist.

Es ist der 27. September 1998 - ein grauer Sonntag. Der SV Oberiflingen ist Neuling in der Bezirksliga und steht nach 3 Spieltagen mit 4 Punkten ganz ordentlich da. Nachdem die Auftaktpartie gegen den SV Wittendorf verloren ging, konnte in Lützenhardt beim FCK unter fast irregulären Bedingungen - das schlechte Wetter sorgte für derart schlechte Lichtverhältnisse, dass am Ende des Spiels der Ball fast nicht mehr zu erkennen war - der erste Bezirksligapunkt ergattert werden. Es stand nun das schwere Auswärtsspiel beim VfR Sulz an. Zwischen den Pfosten stand nicht wie gewohnt Michael Bohlens, der sich in den Flitterwochen befand, sondern Rudi Killinger.

Headline SchwaBo Oberiflingen schafft Fussballwunder

Sulz wurde damals trainiert von Stefan Schmid einem Spielertrainer der Erfahrung aus höheren Klassen mitbrachte. Zudem hatte der VfR eine junge sehr talentierte Truppe mit überragenden Offensivspielern - allen voran Kristijan Durinek und Christoph Schaaf. Erster lieferte sich in den kommenden Jahren immer wieder heiße Duelle mit Timo Maier um die Torjägerkanone in der Bezirksliga.

Was also an diesem denkwürdigen Septembersonntag in Sulz passierte führte dazu, dass der Schwarzwälder Bote - der dieses Spiel zum Glück als Spiel des Tages herausgepickt hatte - und dessen damaliger Redakteur Gerd Braun ein Minutenprotokoll anfertigte, dass sich wie ein spannender Kurzroman liest.

1998 0927 Sulz Ausschnitt1Es kam schon zur Halbzeit quasi einem Fussballwunder gleich, dass es nur 2:1 stand. Zu klar die Überlegenheit der Sulzer. Zudem musste nach einer guten halben Stunde bereits Spielertrainer Andreas "Gea" Wennagel mit einer stark blutenden Platzwunde lange behandelt werden. Er war bei einem Klärungsversuch mit Stürmer Timo Maier zusammengeprallt. Gea's Weg führte dann vom Halbzeittee direkt ins Krankenhaus, um die Wunde nähen zu lassen. Die Sulzer waren derart überlegen, dass es unseren Jungs kaum gelang die eigene Hälfte zu verlassen. Wenn man das schaffte, dann war der Ball auch recht schnell wieder bei den Gastgebern. Deren einziges Problem -die sich bietenden Chancen wurden nicht genutzt. Entweder war Fahrlässigkeit im Spiel, ein Abwehrbein oder Körper der den Ball im letzten Moment blockte oder der überragende Rudi Killinger fischte den Ball noch von der Linie.

Man merkte den Gastgebern an, dass sie durch die kämpferische und harte Spielweise des Aufsteigers und den fehlenden Erfolgserlebnissen immer mehr genervt wurden. Mit 2:1 wurden die Seiten gewechselt...


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Uli Joos erinnert sich an diese 81. Minute: "Als ich den Ball kommen sah und die Art und Weise wie sich die beiden Gegenspieler zum Ball gestellt hatten, habe ich darauf spekuliert, dass diese den Ball nicht erwischen und der Ball durchrutschen könnte, wenn ich die beiden unter Druck setzen würde. Das ist dann glücklicherweise auch so passiert und ich konnte alleine auf den Torwart zulaufen. Als der Ball im Netz zappelte war es eine Explosion der Freude. Blöd war nur, dass noch über 10 Minuten zu spielen waren. Diese haben wir dann auch noch überstanden. Als abgepfiffen wurde kannte der Jubel auf unserer Seite keine Grenzen und uns ging es ähnlich wie allen Anwesenden: So richtig klar war uns nicht wie wir dieses Spiel noch gewinnen konnten - außer das Wissen um jeden Ball gekämpft zu haben und einen Rudi zwischen den Pfosten gehabt zu haben, der weit mehr war als ein Aushilfstorwart."

Als Gea kurz vor Spielende vom Krankenhaus zrückkam, traute er sowohl Augen wie Ohren nicht und ordnete das wohl eher als Folge der Verletzung ein was er da zu sehen und hören bekam: "Wir gewonnen!?!? Das kann doch nicht sein?!?!?". Wer mag es ihm damals übel genommen haben, dass er an diesem Erfolg gezweifelt hat.

Getreu dem Oliver Kahn Motto "weiter, immer weiter" gelang es unserem Team die Sensation zu schaffen und einen glücklichen Erfolg zu erzielen, der für uns die dabei waren immer auch eine Sternstunde bleiben wird.

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Thomas Seefried links und liegend Stefan Haller erkämpfen sich mit vereinten Kräften den Ball gegen einen VfR Angreifer - im Hintergrund zu sehen die verzweifelte Sulzer Bank, denn erneut wurde ein Angriff der Heimmannschaft durch die Iflinger Defensive abgewehrt.

 

 

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